Für Pendler und andere „Durchfahrer“, die auch im Winterhalbjahr je nach Witterung auf motorisierte Zweiräder steigen, sind Fahrten bei Dunkelheit keine Seltenheit oder zumindest nicht immer vermeidbar. Die angestrebte möglichst große Spielübersicht im Verkehr ist dann erheblich eingeschränkt. Umso wichtiger ist es, zu wissen, wie man sich trotz schlechterer Sichtverhältnisse ungefährdet im Straßenverkehr bewegen kann.

Die Hardware muss stimmen
Eine einwandfreie Funktion der gesamten Lichtanlage ist quasi die Grundvoraussetzung. Prüfen Sie regelmäßig deren Funktion. Achten Sie auch darauf, ob Reflektor und Scheinwerferscheibe makellos sind.
Für eine optimale Ausleuchtung der Fahrbahn muss der Scheinwerfer korrekt eingestellt werden. Die Leuchtweitenregulierung lässt sich ->mit wenig Aufwand erledigen.
Schon ein kleiner Schmutzschleier auf den Gläsern und Kunststoffscheiben kann die Leuchtkraft erheblich beeinträchtigen. Vergessen Sie daher nicht die regelmäßige (sanfte) Reinigung, die zusätzlich nach jeder Regenfahrt angeraten ist. Das gilt auch für Ihr Helmvisier.
Bei den „Oldtimern“ dürften Biluxfunzeln, seit es passende Halogeneinsätze gibt, der Vergangenheit angehören. Wer mit Halogenscheinwerfern (H4, H7 etc.) häufig bei Dunkelheit unterwegs ist, sollte über einen baugleichen Ersatz durch leistungsstärkere Leuchtmittel nachdenken.

Allein unterwegs
Eine Fahrt über einsame Landstraßen, auf denen man sich über eine längere Strecke nur am eigenen Lichtkegel orientieren kann, ist anstrengend. Das „Lesen“ der Strecke erfordert hohe Konzentration. Halten Sie Ihr Aufmerksamkeitslevel anhaltend hoch. Und auch wenn es eine Binsenweisheit ist: Nehmen Sie sich in die Pflicht und passen sie Ihre Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen an. Da wo der Lichtkegel endet, müssen Sie im Notfall zum Stehen kommen können.
Nutzen Sie insbesondere in Kurven die rechtsseitige durchgezogene Fahrbahnlinie und die nebenstehenden Leitpfosten als Orientierungshilfe und für die Blickführung – gerade auch bei Blendung durch entgegenkommende Fahrzeuge (siehe unten).

In belebter Umgebung
Durch die insgesamt bessere Ausleuchtung der Umgebung fällt die Orientierung im Raum leichter. Halten Sie trotzdem einen höheren Sicherheitsabstand zum Vorausfahrenden ein als tagsüber. Das weniger anstrengende „Mitschwimmen“ wird jedoch mit dem Nachteil steter Blendgefahr durch den Gegenverkehr erkauft. Schauen Sie in solchen Fällen nicht in das Blendlicht, sondern richten Sie Ihren Blick zum rechten Fahrbahnrand.
Sorgen Sie durch kontraststarke Kleidung oder auch einen Helm in Signalfarben dafür, dass Sie trotz der schwierigeren Sichtverhältnisse auffallen und nicht übersehen werden.