Im November 1885, also vor 138 Jahren, konnten Passanten in Cannstatt Ungeheuerliches erblicken. Ein mit Verbrennungsmotor versehenes Holzfahrrad mit Stützrädern rumpelte an ihnen vorbei. Im Ledersattel der Sohn eines gewissen Gottlieb Daimler. „Reitwagen“ nannte der sein Fahrzeug später, das heute als erstes Motorrad überhaupt angesehen wird.

Die damals auf der Erstausfahrt absolvierten drei Kilometer auf holpriger Straße zwischen Cannstatt und Untertürkheim waren auf dem ungefederten, mit eisenbeschlagenen Reifen ausgestatteten „Kraftrad“ wahrscheinlich kein Vergnügen. Auch musste der „Reiter“ zusehen, vor Einbruch der Dämmerung anzukommen, denn eine Beleuchtung war schlicht nicht vorhanden.

Lichttechnisch betrachtet sind heutige Roller und Motorräder dagegen wahre Kraftprotze. Dank LED-Leuchten sind sie nah dran am alten Werbeversprechen, die Nacht zum Tag zu machen, denn die Licht emittierenden Dioden sind den H4- und H7-Lampen an Leuchtkraft nochmals klar überlegen.

Da wäre es doch schön, wenn man die Leuchtkraft eines Halogenscheinwerfers durch den nachträglichen Einbau einer LED-Lampe steigern könnte. Gerade für Motorräder und Roller mit ihrer schmalen Silhouette ist es wichtig, auf sich aufmerksam zu machen, um nicht übersehen zu werden. Ein hell strahlender Frontscheinwerfer leistet dafür gute Dienste und hat den weiteren Vorteil, dass er bei Fahrten im Dunkeln die Fahrbahn ordentlich ausleuchtet.

Tatsächlich werden auf dem Markt bereits viele so genannte Retrofits (moderne Lichtquelle im alten Sockel) angeboten. Wechselwillige stehen allerdings vor dem Problem, dass ein Großteil der verfügbaren Umrüstkits keine Zulassung hat. Ein Wechsel auf LEDs im Scheinwerfer würde in diesem Fall das Erlöschen der Betriebserlaubnis nach sich ziehen. Mittlerweile gibt es für einige der gängigsten Motorradmodelle aber auch H4- und H7-LED Nachrüstlampen mit Straßenzulassung, Tendenz steigend.

Übrigens: Auch mit einfachen Mitteln lässt sich die Leuchtkraft an konventionellen Frontscheinwerfern optimieren: Immer die Streuscheibe sauber halten und auf einen besonders leuchtstarken Typ von H4- oder H7-Lampe wechseln. Der Sicherheitsgewinn sollte die geringen Einbußen bei der Lebensdauer der „Strahlemänner“ mit der helleren Glühwendel mehr als wettmachen.

Achten Sie generell und speziell nach Umbauarbeiten darauf, dass ihr Scheinwerfer richtig eingestellt ist (korrekte Leuchtweite). Wie das geht, haben wir => hier beschrieben.