Winkelventil

Die regelmäßig durchzuführende Kontrolle des Reifenfülldrucks kann bei manchen Motorrädern eine Herausforderung ganz eigener Art sein, wenn es gilt, das Mundstück am Schlauch des Füllgeräts korrekt auf das Ventil aufzusetzen. Es geht oft eng zu, und das gerade nach oben weisende Ventil macht die Sache nicht leichter. Wohl dem, der über Winkelventile verfügt, die um 90 Grad seitlich abgewinkelt sind.

Der bequemere Zugang ist aber noch nicht alles. Der große Vorteil von Winkelventilen liegt in der Fähigkeit, auch bei höheren Geschwindigkeiten Luftverluste verlässlich zu unterbinden. Bei den „geraden“ Ventilen können die am schnell drehenden Rad auftretenden enormen Flieh- bzw. Zentrifugalkräfte den dünnen Stift des Ventileinsatzes aus seinem festen Sitz drücken. Geringer Luftdruck oder eine erschlaffte Feder begünstigen den Prozess. Schleichender Luftverlust ist die Folge. Auch das ist übrigens ein Grund, weshalb man nie ohne Schutzkappe mit Gummidichtungsring fahren sollte. Neben dem Fernhalten von Schmutz verhindert die Kappe nämlich auch Druckverluste bei höherem Tempo. Achten Sie darauf, dass die Kappen festsitzen und keine Beschädigungen aufweisen. Bestenfalls sollten diese aus Metall sein. Noch wirkungsvoller aber verhindert das Winkelventil Druckverluste, denn hier hat die Fliehkraft erst gar keine Chance.

Da auch Reifenventile (vor allem die übliche Gummivariante) aus Sicherheitsgründen regelmäßig gewechselt werden sollten: Einfach bei der nächsten Neureifenmontage das alte Ventil gegen ein neues Winkelventil austauschen lassen, falls möglich. Auch wenn Sie nicht in hohe Geschwindigkeitsregionen vorstoßen, die leichter von der Hand gehende Druckkontrolle lohnt die relativ geringe Investition allemal.

Übrigens: Denken Sie an die regelmäßige Prüfung des Reifenfülldrucks! Prüfen Sie den Druck vorzugsweise bei kalten Reifen!