Stürmische Zeiten sind es zuweilen. Sturm ist es konkret dann, wenn der Wind nach der Beaufort-Skala ab Windstärke 9 bläst, was mindestens 75 Kilometern pro Stunde entspricht. Ab 118 km/h (Windstärke 12) ist es ein Orkan. Kommt es auf Sturmniveau „nur“ zu intervallartigen Winden, ist von Sturmböen die Rede. Aber schon die weniger heftigen Windstärken reichen aus, um das motorisierte Zweirad ordentlich aus der Spur zu bringen.

Egal, ob böenartig oder konstant, das Fahrtempo ist bei Seitenwind deutlich zu reduzieren und das Vorderrad durch Gewichtsverlagerung nach vorn zu belasten. Rechnen Sie mit „Wind-Treffern“ von der Seite und machen Sie sich auf einen möglichen Spurversatz gefasst. Bei konstantem Seitenwind ist durch angepasstes Gegendrücken eine leichte, stabilisierende Schräglage herzustellen. Wichtig: Dabei nicht verkrampfen, den Lenker aber fest im Griff haben. Abrupte Fahrmanöver vermeiden. Nehmen Sie Hinweisschilder ernst, denn die stehen meist nicht umsonst an entsprechenden Stellen. Auch Windsäcke können Auskunft darüber geben, auf welche Windstärke man sich gefasst machen muss, zum Beispiel auf Brücken. Mit plötzlich auftretenden Windattacken ist insbesondere an Waldschneisen, Brücken und in bergigen Gegenden zu rechnen.

Aufgepasst auch bei Überholvorgängen. Beim Herausfahren aus dem Windschatten des Überholten, kann man unerwartet vom Wind erfasst und in Richtung Gegenverkehr gedrückt werden. Ebenfalls ist damit zu rechnen, dass der Überholte selbst durch Seitenwind versetzt wird und Ihnen in die Quere kommt.

Kommt der Wind von rechts, am rechten Fahrbahnrand orientieren, um Platz nach links (zum Gegenverkehr) zu haben. Kommt der Wind von links, links orientieren.

Übrigens: Sozius und Gepäck schaffen eine größere Angriffsfläche für den Wind. Von daher ist es ratsam Lücken zu Tankrucksack und Gepäckrolle zu bilden, die die Angriffsfläche verkleinern und die der Wind hindurchwehen kann.  Auch der Mitfahrende sollte entsprechende Lücken zum Fahrer bilden.