Liedermacher Reinhard Mey wähnte die grenzenlose Freiheit über den Wolken. Für Motorradfahrerinnen und -fahrer ist die Idee der großen Freiheit indes mit einem ganz irdischen Gefühl verbunden, mit einem Erlebnis, das auch auf Herbsttouren noch genossen werden kann.

Dem sorglosen, ungebundenen „Rumstromern“ sind in der dritten Jahreszeit allerdings wetterbedingte Grenzen gesetzt. Zu den im Straßenverkehr unangenehmen Begleiterscheinungen zählen gerade im November Morgen- und Abendnebel sowie plötzlich auftretende Nebelbänke. Dabei hat es nicht nur den Anschein, man führe plötzlich durch eine Wolkenwand. Tatsächlich ist Bodennebel eine Art tiefliegende Wolke, in der Wasserdampf an winzigen Schwebteilchen in der Luft kondensiert ist.

Tipps für Nebelfahrten
Falls Sie unterwegs in eine Nebelwolke geraten, ist höchste Vorsicht angebracht. Aufgrund des stark eingeschränkten Sichtfelds sollten Sie umgehend die Geschwindigkeit reduzieren und an die Sichtverhältnisse anpassen. Bei dichtem Nebel kann daher sogar Schritttempo erforderlich sein. Sollten Sie gar nichts mehr sehen, hilft nur noch an sicherer(!) Stelle anzuhalten und das eventuell vorhandene Warnblinklicht einzuschalten.

Da im Nebel das Gefühl für die gefahrene Geschwindigkeit verloren geht, kontrollieren Sie Ihr Tempo. Halten Sie dabei einen großen Sicherheitsabstand zu Vorausfahrenden und bleiben Sie stets bremsbereit. Auf Überholvorgänge sollten Sie unbedingt verzichten, auch wenn der vorausfahrende Pkw vermeintlich zu langsam fährt. Auch er sieht vermutlich nichts bzw. zu wenig.

Zur schlechten Sicht gesellt sich Feuchtigkeit. Ein sanfter, runder Fahrstil ist jetzt gefordert, denn die Fahrbahn kann rutschig sein, vor allem, wenn Verunreinigungen, etwa vom letzten Ernteeinsatz (Bauernglätte), mit im Spiel sind und nicht rechtzeitig erkannt werden können.

Die Augen werden durch das Starren in den Nebel und durch das ständig von feinen Tröpfchen benetzte Visier stark gefordert, wie überhaupt die Konzentration auf Hochtouren läuft. Hinzu kommt eine Art räumlicher Desorientierung, die gerade auf dem Motorrad verunsichert. Sollten Sie längere Zeit durch Nebel fahren müssen, legen Sie daher hin und wieder (und nicht zu spät) eine Erholungspause ein. Bei der Gelegenheit können Sie auch gleich Scheinwerfer und Leuchten überprüfen bzw. sie von Schmutz und Feuchtigkeit befreien.