„I put my blue jeans on…“ – Wissenswertes über Motorradjeans

Neben Lederhosen und Beinkleidern aus Chemiefasern (textilen Kunstfasern) hat sich zumindest für die wärmeren Tage eine weitere Alternative etabliert: Die Motorradjeans. Waren die traditionell blauen Baumwoll-Denims aufgrund ihrer geringeren Reißfestigkeit lange Zeit tabu, so hat der Ein- und Zusatz von Hitech-Materialien das Blatt gewendet und den Schutzfaktor der Hosen für den Roller- und Motorradbereich deutlich erhöht.

Was aber zeichnet eine Motorradjeans aus, was muss sie können, und wie findet man ein passendes Exemplar?

Kurzprofil:

Motorradjeans kombinieren Baumwolle mit hoch abriebfesten Kunstfasern. Zur weiteren Sicherheitsausstattung gehören Protektorentaschen an Knien und Hüfte, die teils schon ab Werk Protektoren enthalten. Andernfalls lassen sie sich leicht nachrüsten.

Beim Aufbau lassen sich zwei Varianten unterscheiden. Bei den zweilagigen Jeans werden die Hitech-Fasern als zweite Stofflage an den sturzrelevanten Stellen eingenäht. Bei den so genannten Monolayern (eine einzelne Stoffschicht) sind die Kunstfasern Teil des Gewebes oder der Faser selbst. Unterschiede bestehen weniger im Abriebverhalten als im Tragekomfort.

In beiden Fällen kommen außerordentlich reiß- und abriebfeste Aramidfasern, so genanntes UHMWPE (Ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen) oder ähnlich leistungsfähige Polyamidfasern zum Einsatz. Die Garne bzw. Stoffe werden unter Markennamen wie z.B. Kevlar, Cordura, Dyneema oder Armalith vertrieben.

Kauftipps:

  • Wählen Sie ein Modell, dass neben Knieprotektoren auch über Hüftprotektoren oder Einschubtaschen für solche verfügt.
  • Rüsten Sie fehlende Protektoren gleich beim Kauf nach (Passgenauigkeit). Level 2-Protektoren bieten ein höheres Sicherheitsniveau.
  • Bei den „Zweilagigen“ sollte die Doppelung nicht zu sparsam ausfallen.
  • Werfen Sie ein Blick auf das eingenähte CE-Etikett. Der Buchstabe gibt Aufschluss über das Niveau des Abrieb- und Aufprallschutzes. Statt C oder B sollte dort zumindest A stehen, besser AA. Es gibt sogar AAA zertifizierte Motorradjeans (höchste Schutzklasse).
  • Bei der Anprobe: Die Hose sollte nicht zu locker sitzen, vor allem die Protektoren sollten eng anliegen.
  • Machen Sie eine Sitzprobe. Am besten auf dem eigenen Motorrad.
  •  Nehmen Sie auch Ihr Schuhwerk zur Anprobe mit, um zu prüfen, ob die Jeans damit harmoniert.

Fazit:
CE zertifizierte Motorradjeans sind eine gute, weil schicke, bequeme und trotzdem sichere Alternative bei sommerlichen Temperaturen für die Stadt und kürzere Ausflüge. Für größere Touren mangelt es an Wetterschutz und bei sportlichen Ausfahrten bleibt Leder die erste Wahl.