Aus Fehlern lernen

 
Kurt Tucholsky meinte einmal: “Dumme und Gescheite unterscheiden sich dadurch, dass der Dumme immer dieselben Fehler macht und der Gescheite immer neue.“ Davor, Fehler zu begehen, ist tatsächlich niemand gefeit. Worauf es ankommt, ist, dass man aus ihnen lernt. Das gilt auch und vielleicht ganz besonders beim Motorradfahren.

Sicher hat sich jeder schon einmal über den ein oder anderen Fahr- oder Bedienfehler beim Fahren geärgert, vielleicht sogar erschrocken. Aber haben Sie schon mal bewusst darauf geachtet, wie oft Sie sich unterwegs bei einem Fehler ertappen? Der Verhaltensforscher, langjährige Instruktor von Motorrad-Perfektionstrainings und Buchautor Bernt Spiegel hatte sich zu diesem Zweck sogar extra einen Fehlerzähler im Cockpit angebracht.

So weit muss man es sicherlich nicht treiben, aber mit der Idee, die dahinter steckt, lohnt es sich zu beschäftigen. Es geht nicht nur darum, die bloße Fehlerzahl zu registrieren, die auch etwas über die Tagesform aussagt, also darüber, wie konzentriert man unterwegs gewesen ist. Der eigentliche Kniff besteht darin, eine produktive Haltung zu Fehlern zu entwickeln, sie zu akzeptieren und ihre Botschaft zu verstehen. Das hat viel mit Selbstreflexion und Selbstkritik zu tun. Und daraus erwächst das Lernen und der Vorsatz zur Verhaltensänderung. Besser werden und sicherer Motorradfahren! Es mag angenehmer sein, Fehler herunterzuspielen oder die Ursachen woanders zu suchen. Damit aber verpasst man die Chance, sie (und sich) zu korrigieren. Stattdessen arrangiert man sich mit ihnen. Es tritt eine Gewöhnung ein, die am Ende dazu führt, dass man gelernt hat mit den immergleichen Fehlern herumzufahren. Das kann ein Motorradleben lang gut gehen – oder eben auch nicht. In jedem Fall aber ist es schade, dass dabei Potenzial zur Verbesserung der eigenen Fahrweise verschenkt wird.
 
Welchen lästigen oder ärgerlichen Fehler haben Sie lange Zeit mit sich rumgeschleppt? Und wie ist es Ihnen gelungen, ihn abzustellen? Schreiben Sie uns über Ihre Erfahrungen ganz einfach an info@ifz.de .