„Gestern stand sie noch da!“ Der Schock, anstelle des geliebten Bikes eine leere Fläche vorzufinden, ist groß – und er trifft nicht wenige. Für 2022 weist die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Deutschland 23.699 Fälle aus, in denen Mopeds und Motorräder gestohlen worden sind. Wenn die Saison losgeht und Motorräder vermehrt unterwegs sind, oder mal über Nacht vor der Tür stehen, werden auch die Ganoven wieder aktiv. Zwar gibt es keinen hundertprozentigen Schutz vor Diebstahl, man kann und sollte es Kriminellen aber so schwer wie möglich machen.
Zuhause:
Ein guter Abstellplatz, wie etwa eine abschließbare Garage oder ein Schuppen, ist Gold wert. Wer sich aber als Laternenparker durchs Zweiradleben schlägt, sollte zunächst daran denken: Anschließen ist immer besser als abschließen! Denn auch schwere Motorräder können von Profis in Windeseile auf Anhänger oder in Transporter verfrachtet werden.

Ist ein Ankerpunkt gefunden, so stellen hochwertige Panzerkettenschlösser die hoffentlich untrennbare Verbindung zur Maschine her. Ein zweites Schloss (Bügelschloss, Bremsscheibenschloss) erhöht die Abschreckung. Elektronische Alarmsysteme können eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung sein.

Unterwegs:
Nicht zu schwer, nicht zu groß, lautet hier die Anforderung an den Diebstahlschutz. Für elektronische Lösungen ist das kein Problem. Als mechanische Ergänzung bieten sich hochwertige Bremsscheibenschlösser an. Bei manchen ist eine Alarmanlage integriert, die auf Bewegung (Manipulationsversuche am Schloss) reagiert.

Auch ein zusätzliches Bügel- oder Kettenschloss findet vielleicht noch Platz im Tankrucksack. Gerade wenn man keinen sicheren Parkplatz (Hotelgarage, bewachtes Areal) zur Verfügung hat, sollte man das Motorrad mit zwei Schlössern unterschiedlicher Bauart sichern.

Tipps:
Gehen Sie mit Köpfchen vor. Versuchen Sie, das jeweilige Gefahrenpotenzial einzuschätzen. Wichtige Kriterien sind dabei der Abstellort, die Abstellzeit und -dauer sowie die Attraktivität des eigenen Motorrads für Diebe.

Ist der Stellplatz klug gewählt oder gibt es in der Nähe vielleicht einen belebteren, einen nachts besser ausgeleuchteten Ort? Wenn möglich sollte man auch Stellplätze meiden, die verraten, dass man sein Motorrad eine längere Zeitdauer unbeaufsichtigt lassen wird (etwa vor Kinos oder Freibädern).

Auch wenn es den perfekten Diebstahlschutz nicht gibt, ein situationsgerechter Mitteleinsatz ist der beste Weg, es den Langfingern so schwer wie möglich zu machen.
Und weil es eben doch passiert: Um wenigstens den finanziellen Schaden zu begrenzen, ist der Abschluss einer Teilkaskoversicherung empfehlenswert.

→ Eine ausführlichere Übersicht über die gängigsten Sicherungssysteme und weitere Tipps haben wir auf unser Webseite unter der Rubrik 2Rad-Wissen zusammengestellt.