Neben der Grundlagenforschung ist es vor allem die anwendungsorientierte Forschung, die neue Anstöße für mehr Fahrsicherheit bietet. Basierend auf den Veröffentlichungen der 14. Internationalen Motorradkonferenz des ifz stellen wir Ihnen heute und in den folgenden Monaten ausgewählte, praxisnahe Forschungsergebnisse zu Themen vor, die schon jetzt für Ihren Fahralltag von Bedeutung sind.

Für die Entwicklung eines klimaschonenden Verkehrssystems spielt die Elektromobilität eine zentrale Rolle. Das sehen auch viele Hersteller motorisierter Zweiräder so, die vermehrt elektrifizierte Krafträder, Klein- und Leichtkrafträder auf den Markt bringen und zudem an neuen technischen Lösungen, etwa im Bereich der Antriebsbatterien, arbeiten.

Ein vielversprechender Ansatz, um in Sachen Reichweite und Ladevorgang bei den Elektrorollern und -motorrädern den von den Verbrennern gewohnten Umgang  zu erreichen, besteht in der Entwicklung von standardisierten Batterien, die in einem flächendeckenden Tauschsystem für Zweiräder unabhängig von der Marke zur Verfügung stehen. Der „Tankstopp“ wäre dann mit dem heutigen vergleichbar: Tauschstation anfahren, leere Batterie gegen ein frisch geladenes Exemplar gleichen Typs wechseln, und sofort kann es weitergehen.

Ein derartiges Batteriewechselsystem auf den Markt bzw. in den Verkehr zu bringen, das ist das Ziel des Swappable Batteries Motorcycle Consortium, kurz SBMC. Das von den Herstellern KTM, Honda, Piaggio und Yamaha im September 2021 gegründete Konsortium ist mittlerweile auf 21 Mitglieder, darunter weitere namhafte Roller- und Motorradhersteller, angewachsen.

Ein Batteriewechselsystem hat nach Angaben des Konsortiums mehrere Vorteile. Lange Ladezeiten an den Ladestationen gehörten der Vergangenheit an. Das Problem der begrenzten Reichweite wäre gelöst, und mit ihm der Reichweitenstress der Fahrenden bei zur Neige gehender Akkukapazität. Nicht zuletzt soll die Nutzung von Tauschakkus für die Verbraucher Kostenvorteile bringen.

Die Umweltbilanz eines Batterietauschsystems bewertet das Konsortium ebenfalls positiv. Alte und erschöpfte Batterien könnten im Sinn der Ressourcenschonung in einer Art Kreislaufwirtschaft recycelt bzw. für eine Wiederverwendung aufgearbeitet werden.

Wer weitere Informationen wünscht, kann sich die Vorträge und Präsentationen auf der Webseite des ifz als Film und PDF-Dokument ansehen.