Bremswege mit Hand und Fuß

Fahrerinnen und Fahrer von Motorrädern jüngerer Baujahre können heute unter optimalen Bedingungen und bei entsprechender Übung auf trockener Fahrbahn so kräftige Verzögerungswerte erreichen, dass die Maschinen bei einer „Vollbremsung“ aus Tempo Einhundert mitunter bereits nach
40 Metern zum Stehen kommen. Die Hauptarbeit verrichtet dabei die Vorderradbremse, doch auch die Hinterradbremse hat am kurzen Bremsweg ihren Anteil, mehr oder weniger, je nach Motorradtyp, Beladung und Fahrbahnbeschaffenheit. Was aber wäre, wenn man allein die Hinterradbremse betätigt? Um wie viel länger würde der Bremsweg aus 100 km/h wohl ausfallen, wenn nur die Fußbremse zum Einsatz käme?

FR AGE:
Bei einer Vollbremsung aus 100 km/h steht ein ABS-Motorrad (nur Fahrer, kein Sozius) nach 40 Metern. Würde man nur die Hinterradbremse betätigen, so verlängerte sich der Bremsweg je nach
Bauart (Sportler, Chopper, Enduro etc.) auf:
a) 60 – 75 Meter;
b) 75 – 90 Meter;
c) über 90 Meter.
Bevor Sie unten die richtige Antwort lesen, sollte jetzt schon klar sein, wie wichtig der beherzte und kräftige Einsatz der Vorderradbremse ist, um im Notfall schnell Geschwindigkeit abbauen und zum Stehen kommen zu können – egal auf welchem Motorradtyp. Dank ABS und Kurven-ABS lassen sich heute auch bei Nässe oder auf glatteren Fahrbahnen sehr hohe Bremskräfte übertragen, ohne ein Blockieren des Vorderrads befürchten zu müssen. Das allerdings will geübt ein.

TRAINING GEFÄLLIG?

AUFLÖSUNG:

Antwort c): Das Motorrad würde bei identischen Bedingungen erst nach über 90 Metern zum Stehen kommen. Ein exakter Wert kann hier nicht angegeben werden, da Motorräder mit langem Radstand, tiefem Schwerpunkt und/oder viel Last auf dem Hinterrad (Chopper, schwere Cruiser) in diesem speziellen Fall einen kürzeren Bremsweg haben als etwa Sportler oder hochbeinige Enduros.