Alles neu macht der Mai – Motorradhüte

Nachdem die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Beschränkungen in vielen Bereichen gelockert wurden, sind auch Motorradtouren unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder überall problemlos möglich: Es ist wieder „Saison“!

Spätestens jetzt, nach den ersten Ausfahrten, wird der ein oder andere vielleicht feststellen, dass der gute alte Helm nicht mehr der Fitteste ist. Er sitzt nicht mehr richtig satt, das Futter ist schon recht lädiert, das Visier hat doch mehr Kratzer, als man es aus dem letzten Herbst in Erinnerung hat. Ist der Helm schon ein paar Jahre alt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Neuanschaffung gekommen. Generell sollte ein Helm – je nach Material – nach etwa fünf bis sieben Jahren ausgetauscht werden, da er aufgrund von Alterungsprozessen zunehmend an Schutzwirkung einbüßt.

Welcher Helm soll es in Zukunft werden, und was soll er können? Damit beim Helmkauf nichts schiefläuft, haben wir die wichtigsten Tipps für eine erfolgreiche Neuanschaffung zusammengefasst:

Helmart

Wer mit einem Supersportler unterwegs ist und auch mal an einem Renntraining teilnimmt, braucht sicherlich einen anderen Helm als ein vielreisender Tourenfahrer. Überlegen Sie daher schon vorab, welcher Helmtyp Ihrem Haupteinsatzzweck am besten entspricht. Falls Sie mit einem Jethelm liebäugeln: Modelle mit Kinnbügel punkten beim Thema Sicherheit.

Passform

Beim Helm ist die Passform das zentrale Kriterium. Wenn er seine Schutzfunktion vollumfänglich erfüllen soll, darf er nicht locker sitzen. Eine Anprobe ist unerlässlich, nehmen Sie sich Zeit dafür. Der Helm sollte sich gut an die Kontur Ihres Kopfes anschmiegen. Da darf nichts wackeln, der korrekt verschlossene Helm darf nicht abzustreifen sein. Halten Sie den aufgesetzten Helm fest und versuchen Sie, Ihren Kopf darin nach rechts und links zu drehen. Wenn das geht, ist der Helm zu groß. Ein wenig eng darf das Tragegefühl anfangs sein, aber es sollte nirgendwo drücken, manchmal ein schmaler Grat. Behalten Sie den Helm etwa 15 Minuten auf, um Druckstellen auf die Spur zu kommen. Da müssen Sie – wenn auch im Geschäft – durch.
Brillenträger haben natürlich ihre Sehhilfen dabei, um auszuprobieren, ob sich die Brillenbügel leicht einfädeln lassen und gut sitzen. Wenn Sie grundsätzlich mit Sturmhaube fahren, nehmen Sie auch die zur Anprobe mit. Auch wenn Sie sich schon frühzeitig auf eine bestimmte Marke, einen bestimmten Helm festgelegt haben, nutzen Sie das Angebot Ihres Händlers und setzen Sie zum Vergleich auch mal Alternativmodelle auf. Sicherlich kann abhängig von der individuellen Kopfform das Fabrikat des einen Herstellers besser passen als das des anderen.

Machen Sie den Praxistest

Immer mehr Händler bieten die Möglichkeit, den Helm auf dem eigenen Motorrad Probe zu fahren. Das sollten Sie nutzen, denn so können Sie noch besser feststellen, ob der Helm zu Ihnen passt und alles nach Wunsch funktioniert. Achten Sie zum Beispiel auf das verfügbare Blickfeld. Helme haben unterschiedlich ausgeschnittene Sichtfelder. Nehmen Sie Ihre gewohnte Fahrerhaltung ein, um zu prüfen, ob das Sichtfeld sich zu weit oben oder unten befindet. Testen Sie auch höhere Geschwindigkeiten (achten dabei natürlich auf die erlaubten Vorgaben) und eventuell damit verbundene Sitzpositionen. Der Helm darf sich nicht vom Kopf „abheben“. Das Visier sollte dicht schließen, um Zugluft auszusperren, seine Bedienung sollte Ihnen gut von der Hand gehen. Ist eine Probefahrt nicht möglich, testen Sie auch im Geschäft alles mit Handschuhen.

Farben und Dekore

Für manche hat ein Helm ja schwarz zu sein. Andere wiederum bevorzugen bunte Farben und interessante Dekore. Das sieht nicht nur gut aus, es dient auch der Sicherheit. Helme in hellen Farben und mit „knalligen“, kontrastreichen Dekoren sind auffälliger. Mit ihnen erhöhen Sie Ihre Wahrnehmbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Signalfarben können diesen Effekt noch einmal deutlich steigern.

ECE-Norm

Für die aktuell käuflichen Motorradhelme gilt die Helmnorm ECE 22.05. Die Version 06 ist in Arbeit. Sie finden das zugehörige Etikett im Innenfutter oder am Kinnriemen. Kaufen Sie keinen Helm ohne den ECE-Einnäher bzw. ohne die bestandene Prüfung.

Diese und weitere Tipps können Sie auch ganz bequem in unserer Broschüre „Motorradbekleidung von Kopf bis Fuß“ nachlesen, die wir regelmäßig gemeinsam mit der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) aktualisieren. Wie alle unsere Broschüren ist sie online unter diesem Link kostenfrei abruf- und bestellbar.