Radarbasierte Fahrassistenzsysteme spielen inzwischen auch für Motorräder eine immer wichtigere Rolle.

Relativ neu am Markt ist der Abstandstempomat für Motorräder (ACC). Anders als der bereits länger schon verfügbare „statische“ Tempomat sorgt hier eine adaptive, also eine „sich anpassende“ Abstands- und Geschwindigkeitsregelung durch sanfte Eingriffe in die Motorsteuerung und die Bremsanlage dafür, dass auch bei wechselnden Geschwindigkeiten stets der zuvor gewählte Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen eingehalten wird.

Während die Radarsensoren für das ACC in die Motorradfront integriert sind, gibt es systemoptional auch noch Sensoren im Heck der Maschine. Der damit einhergehende Totwinkel-Assistent erkennt ein von hinten seitlich herannahendes Fahrzeug, sodass eine optische Warnmeldung im Cockpit und/oder im Seitenspiegel den Fahrenden rechtzeitig warnt. Damit werden auch Zweiradfahrer bei der Einleitung von Spurwechseln oder Überholvorgängen sicher unterstützt.

Unterstützen ist hier übrigens das entscheidende Stichwort, denn bei allen Systemen bleibt der Fahrer jederzeit aktiv ins Geschehen eingebunden und in der Verantwortung. Seine Sicherheitsreserven werden durch die radarbasierten Assistenzsysteme allerdings beträchtlich erweitert, auch weil er bei den unfallvermeidenden Fahraufgaben entlastet, jedoch nicht von ihnen befreit wird. Der klassische Sicherheitsgrundsatz behält somit auch weiterhin seine Gültigkeit: Seien Sie aufmerksam unterwegs und bleiben Sie dabei stets auf das Verkehrsgeschehen konzentriert.

Wie speziell der radarbasierte Abstandstempomat funktioniert, warum es dabei nicht um Kontrollverlust geht und wie der Komfort- und Sicherheitsgewinn der neuen Radar-Systeme einzuschätzen ist, darüber diskutiert ein Expertentrio unter Beteiligung des ifz im Podcast „Neue Sicherheitstechnik am Motorrad“ aus der Reihe „Motorrad: Aber sicher!“.